ZUSAMMENFASSUNG
In Südasien werden Schildkröten in großem Umfang illegal gefangen und gehandelt. Sie werden aus der Natur entnommen und sowohl im internationalen Heimtierhandel als auch als Fleisch, Eier und für traditionelle Heilmittel verkauft. In vielen Regionen gelten Schildkrötenprodukte als Delikatesse und wertvolle Proteinquelle. Durch das starke wirtschaftliche Wachstum der letzten Jahrzehnte ist die Kaufkraft in Südasien gestiegen – und damit auch die Nachfrage. Der illegale Schildkrötenhandel hat sich dadurch enorm ausgeweitet.
WIE GROSS IST DIE BEDROHUNG?
Der illegale Schildkrötenhandel wird von kulturellen Bräuchen, traditionellen Heilvorstellungen und kulinarischer Nachfrage getragen. Während der jährlichen Kali-Puja in Indien und Bangladesch werden Schildkröten in großer Zahl geopfert. 2013 wurden in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, rund 30.000 Schildkröten geschlachtet.
Doch Schildkrötenverbrauch ist kein ausschließlich asiatisches Phänomen. Im Mittelalter wurde die Europäische Sumpfschildkröte während der Fastenzeiten in Westeuropa gegessen, und auch heute noch werden in den USA viele Schildkröten aus der Wildnis entnommen oder aus Farmen bezogen.
In Südasien hat sich der Druck auf die Tiere jedoch verschärft: durch steigende Nachfrage, schrumpfende Lebensräume und fehlenden Schutz im Inland. Die Bestände vieler Arten sind heute dramatisch gefährdet.
Turtle Island schützt Schildkröten vor illegalem Handel
Turtle Island arbeitet direkt in den Regionen, in denen Schildkröten gefangen und gehandelt werden. Wir kaufen bedrohte Tiere von Fischern, bevor sie auf Märkten oder in den illegalen Handel gelangen, und setzen sie in geschützten Lebensräumen wieder aus oder integrieren sie in erhaltende Zuchtprogramme.
Dabei entsteht keine zusätzliche Nachfrage: In Bangladesch zum Beispiel suchen täglich etwa 50.000 Fischer in Teichen, Seen und Flüssen nach Schildkröten – unabhängig von bestehenden Schutzgesetzen. Internationale Artenschutzabkommen greifen innerhalb der Herkunftsländer oft nicht.
Durch unser Handeln verhindern wir unmittelbar, dass besonders bedrohte Arten im illegalen Handel verschwinden – und geben ihnen die Chance auf Erholung und langfristiges Überleben.